Arno Carstensen Immobilien

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Damit Wohnraum bezahlbar wird ....

Die Politik setzt verstärkt auf den Ausbau sozialen Wohnraums und hat beim Wohnraumgipfel eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, dies sich direkt auf den Immobilienmarkt - auch in der Region Mönchengladbach - direkt auswirkt. Erfahren Sie, welche Schritte unternommen werden, um die aktuelle Situation am Immobilienmarkt zu verbessern und wie dies sich auf Sie als Eigentümer oder Kaufinteressent einer Immobilie auswirken könnte.

Carstensen Immobilien

9 Min. Lesezeit

Neue Maßnahmen zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum in Deutschland

Die Bundesregierung setzt verstärkt auf den Ausbau bezahlbaren Wohnraums und hat beim Wohnraumgipfel eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die sich direkt auf den Immobilienmarkt – auch in Mönchengladbach - auswirken.

Erfahren Sie, welche Schritte unternommen werden, um die aktuelle Situation am Immobilienmarkt zu verbessern und wie dies sich auf Sie als Eigentümer oder Kaufinteressent einer Immobilie auswirken könnte.

Höhere Einkommensgrenze für Wohneigentumsförderung

Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die Einkommensgrenze für die Förderung von Wohneigentum. Bisher lag diese bei 60.000 Euro Jahreseinkommen, was vielen Familien den Zugang zum Eigenheim erschwerte. Jetzt soll die Einkommensgrenze für Familien mit einem Kind auf 90.000 Euro angehoben werden. Dies eröffnet mehr Familien die Möglichkeit, den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen.

Umnutzung von Gewerbeimmobilien zu Wohnraum

Ein weiterer Schritt ist die geplante Umnutzung von Gewerbeimmobilien zu Wohnraum. Dieses Förderprogramm soll es erleichtern, Büro- und Einzelhandelsflächen in klimafreundlichen Wohnraum umzuwandeln. Laut Schätzungen könnten dadurch 235.000 neue Wohnungen entstehen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Wohnraum in Ballungszentren zu erweitern und gleichzeitig leerstehende Gewerbeimmobilien sinnvoll zu nutzen. Gerade in den Innenstädten könnte dies zu mehr Wohnraum führen. Leer stehende Flächen im Einzelhandel könnten umgewidmet werden und zu Wohnraum umgebaut werden. Die Schwierigkeiten liegen aber hier eher darin, dass die großen Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss meist nicht über genügend Möglichkeiten einer nachträglichen natürlichen Belichtung führen. Dazu braucht man in Mönchengladbach sich Rückseite dieser Immobilien von den Parallelstraßen aus anzusehen. Der Umbau wird daher mit dem Wegfall großen Flächenanteile verbunden sein. Einzelhandels- oder Gewerbeflächen in den Unterzentren der Stadtteilen dürften hier mehr Potenzial aufweisen.

Unterstützung für den sozialen Wohnungsbau

Die Bundesregierung hat sich dazu verpflichtet, den sozialen Wohnungsbau zu fördern. In den Jahren 2022 bis 2027 sollen insgesamt 18,15 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt werden. Jeder Euro des Bundes wird von den Ländern kofinanziert, was bedeutet, dass insgesamt rund 45 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen könnten. Dies könnte die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum erheblich beschleunigen.

In Mönchengladbach bietet sich dazu teilweise große innerstädtische Gewerbeflächen an. Einer zügigen Umsetzung steht hier aber oft das langwierige Planungsrecht als Bremsfaktor entgegen. Direkte Flächen könnten von Carstensen-Immobilien sofort angeboten werden.

Die Stadt Mönchengladbach steht vor einem drastischen Rückgang an Sozialwohnungen in der Preisbindung. Laut einer Modellrechnung der NRW-Bank wird sich der Bestand bis 2035 mehr als halbieren, wenn keine neuen geförderten Wohnungen hinzukommen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, plant die Stadt, den Sozialwohnungsbau wieder anzukurbeln.

Degressive Abschreibung für Neubauten

Eine weitere Neuerung betrifft die steuerliche Abschreibung für Neubauten. Ab 2023 soll es eine degressive Abschreibung für Abnutzung (AfA) geben, die den Neubau attraktiver macht. Dies bedeutet, dass in den ersten Jahren nach Fertigstellung größere Beträge steuerlich geltend gemacht werden können. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Bauaktivitäten anzukurbeln.

Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen

Die Bundesregierung erkennt die Notwendigkeit, Planungs- und Genehmigungsprozesse im Wohnungsbau zu beschleunigen. Dies soll durch den Abbau von Bürokratie und die Digitalisierung erreicht werden. Auch die Zusammenarbeit mit den 16 Bundesländern wird intensiviert, um die Genehmigungsverfahren auf drei Monate zu begrenzen und innovative Bauverfahren zu fördern.

Wohngemeinnützigkeit und weitere Schritte

Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Wohngemeinnützigkeit soll im kommenden Jahr umgesetzt werden. Dies könnte Investitionszuschüsse und Steuervorteile für soziale Einrichtungen, Stiftungen, kirchliche Träger und Genossenschaften bedeuten, um Wohnungen mit dauerhafter Sozialbindung zu schaffen.

Grunderwerbsteuer

Die Verhandlungen über eine Senkung der Grunderwerbsteuer gestalten sich schwierig, da die Länder hier das Sagen haben. Ziel ist es jedoch, die Kaufnebenkosten für selbst genutztes Wohneigentum zu senken und den Erwerb von Immobilien zu erleichtern.

Fazit

Die neuen Maßnahmen der Bundesregierung zeigen ein klares Bekenntnis zum Ausbau von bezahlbarem Wohnraum in Deutschland. Diese Schritte könnten sich langfristig positiv auf den Immobilienmarkt auswirken, indem sie mehr Familien den Zugang zum Eigenheim ermöglichen, die Umnutzung von Gewerbeimmobilien fördern und den sozialen Wohnungsbau unterstützen. Auch steuerliche Anreize und beschleunigte Genehmigungsverfahren könnten die Bauaktivitäten ankurbeln. Als Immobilieneigentümer oder Kaufinteressent in der Region Mönchengladbach sollten Sie diese Entwicklungen genau im Auge behalten, da sie sich auf Ihre Immobilieninvestitionen auswirken könnten.

Unsere Meinung

Wir glauben, dass der Ernst der Lage am Immobilienmarkt erkannt worden ist und machbare Lösungen von allen Beteiligten gesucht werden.  Was im Interesse der Bevölkerung gebraucht wird ist mehr Tempo in der Umsetzung. Jede neu gebaute Wohnung hilft. Die Anhebung der Einkommensgrenzen ist hilfreich, aber um eine Trendwende zu erreichen reicht dies wahrscheinlich nicht aus. Die Ankündigung verpflichtende Sanierungen durch die geplante Europäische Gebäuderichtlinie auszuschließen, sehen wir als ein gutes Zeichen.